Fachpraxis Unterricht am BBZ

Tischlerei

Die Tischlerei befindet sich in einem Nebengebäude des BBZs. Dort werden wir von dem Tischlermeister Michael Biehl in der Kunst der Holzverarbeitung unterrichtet. Vermittelt werden Techniken wie zum Beispiel: das Sägen mit der Japansäge auf den Millimeter genau, das Anreißen von Schablonen, das Nutzen von Schleifpapieren zum Glätten von Holz, das richtige Verleimen  oder die Nachbehandlung von Werkstücken durch Öle und Lacke.

Des Weiteren wurden die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen unterrichtet und konnten hier ihre Fertigkeiten stark verbessern. Zu den benutzten Maschinen gehören anspruchsvolle Geräte wie Stichsägen, Standbohrmaschinen, Bandsägen, Dekupiersägen, Bandschleifmaschinen und viele mehr.

Unsere Werkstücke:

  • Lampengehäuse
  • Valentinsgeschenke
  • Dekoration für Blumentöpfe
  • Vogelhäuser
  • Tischdekoration für Ostern und Weihnachten
  • Windlichter für Teelichter aus 2mm dicken Holzscheibchen gesägt mit der Japansäge.

Einige Werkstücke wurden in großer Stückzahl und in Serie zum Verkauf, zum Beispiel am „Tag der Beruflichen Bildung“ hergestellt.

 

 

Trockenbau

Der Trockenbau findet im gleichen Gebäude wie die Holzwerkstatt statt. Auch hier ist Herr Biehl der Ausbilder. Das Haus verfügt über ein zweites Obergeschoss, dass sich noch im Rohbauzustand befindet. Das heißt, die Wände bestehen noch aus purem Backstein und Fenster gibt es auch noch nicht. Dieses Obergeschoss soll zusammen mit den Schülerinnen und Schülern nach und nach zu einem großen Konferenz- und Tagungsraum ausgebaut werden. Später soll dort zum Beispiel ein Antiaggressions-Training stattfinden. Doch bis dahin wartet noch ein ganzes Stück Arbeit auf uns...

  • Eine Deckenkonstruktion muss erbaut und ausgerichtet werden.
  • An den Wänden muss eine Unterkonstruktion aus Dachlatten errichtet werden.
  • Weitere Fenster müssen eingesetzt werden.
  • Eine Dämmung aus zwei verschieden Stärken Steinwolle muss zugeschnitten und eingesetzt werden.
  • Am Ende muss alles mit Holzplatten verkleidet werden, bevor die eigentlichen Renovierungsarbeiten beginnen können.

Bäcker

Im Fachpraxisunterricht Backen haben wir mit den Bäckerlehrlingen oder den Bäckereifachverkäufern zusammen Unterricht erhalten. Das Backen in der Backstube ist schon etwas anderes, als zu Hause eine Fertigbackmischung zu benutzen. Alles ist viel größer, vom Backofen bis zum Ruhrgerät. Wir haben nach verschiedenen Rezepten gearbeitet, Zutaten abgewogen, und Teig hergestellt. Aus dem Teig wurden Brötchen geformt oder Plätzchen gestanzt und in den Backofen geschoben. Natürlich mussten wir die Hygienevorschriften streng einhalten und bekamen spezielle Arbeitskleidung. Es war total spannend mit den anderen Lehrlingen zusammen zu arbeiten und in so großen Mengen zu backen. Die Stimmung  und der Umgang miteinander war ausgezeichnet. In der Backstube wurde uns gezeigt, wie wir aus einem Teig, sechs verschiedene Brötchen Sorten machen können. Dazu gehörten Hörnchen, Knüppel, Kieler, Kaiser, Knoten, Schnitt Brötchen. Am Ende durften wir die Brötchen mitnehmen und hatten ein super Frühstück in der Klasse. Ein anderes Mal haben wir für die Weihnachtszeit verschiedene Sorten Kekse und Plätzchen gebacken.

Zum krönenden Abschluss haben wir Kopenhagener mit verschiedenen Füllungen und Früchten gebacken und uns anschließend damit die Bäuche voll geschlagen.

Hauswirtschaft

Bei der Hauswirtschaft wurden wir von einer Hauswirtschaftsmeisterin  unterrichtet. Da das BBZ für die Blockschüler ein Internat betreibt, haben wir viele Tätigkeiten erlernt, die dem Hotelfach ähnlich sind, zum Beispiel das Reinigen der Zimmer oder das Beziehen von Betten. Auch die Pflege von Wäsche wie das Sortieren, Waschen, Mangeln und Zusammenlegen wurde uns gezeigt. Außerdem haben wir viel über Gebäudepflege erfahren, zum Beispiel wie man den Boden wischt oder ein Badezimmer putzt. Dabei haben wir mit dem Putzwagen gearbeitet, den ihr unten auf dem Bild sehen könnt. Die Eimer und Lappen sind farblich sortiert, jede Farbe ist für einen bestimmten Bereich, also für den Tisch oder die Toilette. Das Coolste an der Hauswirtschaft ist, dass wir alles, was wir gelernt haben, später, wenn wir mal eine eigene Wohnung haben, gut gebrauchen können.

Das Kochen gehört ebenfalls zu den Tätigkeiten der Hauswirtschaft. So haben wir auch einige Male Nachtisch für die Schulkantine zubereitet. Dazu gehörten Puddings, Schokocreme oder Quarkspeisen. Auch für Dekoration in dem Internat und der Schulmensa sind Hauswirtschafter zuständig. Dafür haben wir zum Beispiel Tischdekoration aus Gläsern, Zucker und Bast hergestellt.

Kochen

Beim Kochen werden wir zusammen mit den Auszubildenden Hauswirtschaftshelfern von einer Hauswirtschaftsmeisterin unterrichtet. Wir haben in Kleingruppen verschiedene Gerichte zubereitet und sie dann verköstigt. Vermittelt werden der korrekte Umgang mit Küchenmessern und verschiedene Schneidetechniken. Aber auch das Tischeindecken und das Nachbereiten der Küche gehört dazu, sowie das Abwaschen mit System und das sortierte Hinterlassen der Küchenzeile, damit auch unsere Nachfolger alle Geräte dort finden, wo sie hingehören. Am Ende müssen noch der Müll weggebracht und die Geschirrhandtücher versorgt werden. Bei Allem spielen die Hygieneregeln wieder eine große Rolle und jeder muss Arbeitskleidung mit Haarnetz tragen. Gekocht haben wir immer ein Hauptgericht und eine Nachtspeise, wie zum Beispiel: leckere Gemüsesuppe, asiatische Nudelpfanne, italienischer Auflauf, holländischen Eintopf, Pellkartoffeln mit Quark, Obstsalate mit frischen Früchten, selbst zubereitetes Apfelmus, frische Waffeln mit Puderzucker und noch viel mehr….

Nähen

Beim Nähen haben wir von der Ausbilderin Frau Cringle erlernt, mit einer Nähmaschine umzugehen, also wie man Ober- und Unterfaden einfädelt. Wir haben die ersten Nähversuche auf Papier unternommen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Dabei haben wir festgestellt ,dass man beim Nähen viel Geduld braucht und nicht gleich aufgeben darf. Nachdem wir etwas geübt haben, begannen wir mit unserem ersten Werkstück, einer Wimpelkette. Dafür mussten wir die Schnittmuster auf den Stoff übertragen,  die Nähte abstecken und vorbügeln, bevor wir mit dem Nähen beginnen konnten. Die Arbeit hat super viel Spaß gemacht, manche wollten gar keine Pausen machen und die Stimmung war immer freundlich und entspannt. Hergestellt wurden:

  • ein Körnerkissen (Wärme Kissen)
  • eine  bunte Wimpelkette aus Stoff
  • ein Leseknochen (eine Art Kopfkissen)
  • eine Küchenschürze im Weihnachtslock
  • ein Kissen in Herzform
  • Engel und Sterne als Weihnachtdekoration

Aber mit Abstand das Beste war, dass alle Sachen mit nach Hause genommen werden durften.

Metallwerkstatt

Im BBZ Schleswig werden auch die Metallbauer ausgebildet. Ihr Ausbilder ist Uli Specht. Wir haben das große Glück, dass wir uns manchen Ausbildungsinhalten eins zu eins anschließen können. So haben unsere Schülerinnen und Schüler einen ziemlich genauen Einblick und eine Vorstellung über den Beruf des Metallbauers bekommen. Jedem Schüler wird ein Lehrlings-Pate zur Seite gestellt, der dem Schüler mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie arbeiten zusammen als Team, aber trotzdem jeder für sich an seinem Werkstück. Erlernt werden eine Vielzahl von Techniken sowie der Werkzeugeinsatz zur Metallbearbeitung. Am Ende wartet zur Belohnung für die harte Arbeit zum Beispiel ein komplett selbst gefertigter Hammer. In dem ersten Lehrinhalt lautete die Aufgabe:

Baue ein Gartentor im Maßstab 1:2, von der Idee zur Skizze, von der Skizze zur maßstabsgetreuen Zeichnung und von dort mit Hilfe des Paten zur handwerklichen Umsetzung. Diese doch herausfordernde Aufgabenstellung wurde von allen Beteiligten mit Bravour umgesetzt und übertraf unsere Erwartungen bei Weitem.

Im zweiten Lehrinhalt lautete die Aufgabenstellung: Baue einen Schlosserhammer aus einem rechteckigem Metallstück. Auch hier überzeugten die Schüler beim Messen, Feilen, Bohren und Sägen durch beträchtliche Leistungen, so dass kurzer Hand ein Praktikum in einem Betrieb organisiert wurde.

Maler

Das Malen ist der dritte Fachpraxisunterricht, der im gleichen Gebäude wie Tischlerei und Trockenbau stattfindet. Hier unterrichtet uns ein Malermeister. Vermittelt werden Dinge wie: welche Farben benutze ich bei welchen Untergründen, zum Beispiel auf Metall, Holz oder Stein, wie muss ich abkleben, um saubere Arbeitsergebnisse zu bekommen, wie male ich große Flächen sauber an, was muss ich beim Umgang mit Farbe und Pinsel beachten, wie kann ich Zierelemente sauber an eine Wand bringen, wie benutzte ich Schablonen zum Anzeichnen und wie muss ich meine Arbeit nachbereiten. Auf den Bildern ist zu sehen, wie Holzarbeiten aus der Tischlerei angemalt oder lackiert werden, dazu gehörten Vogelhäuser, Lampengehäuse und Dekorationsstücke. Aber auch das gewissenhafte und saubere Anmalen von Verzierungen wurde geübt. Einige Dinge, die wir hergestellt haben, wurden am „Tag der Beruflichen Bildung“ verkauft.

Feinmechanik

Die richtige Bezeichnung für diesen Beruf ist eigentlich Zerspanungsmechaniker. Zerspanungsmechaniker fertigen mit spannenden Verfahren, wie drehen, fräsen oder schleifen Präzisions-Bauteile aus unterschiedlichen Werkstoffen an. Der Zerspanungsmechaniker arbeitet üblicherweise in metall- und kunststoffverarbeitenden Betrieben der Industrie und des Handwerks, wie im Maschinen-, Stahl- oder Leichtmetallbau, in Gießereien oder im  Fahrzeugbau. Dort sind sie direkt mit der Planung, Fertigung und Bearbeitung von Bauteilen beschäftigt. Hier konnten wir bei Ausbilder Helge Thoms und seinen Schülerinnen und Schülern einen Eindruck von diesem sehr spannenden Beruf bekommen. Unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften durften wir auch selbst an der Drehmaschine arbeiten. In mehren Stunden durften wir mit anderen Auszubildenden an der Drehmaschine arbeiten. Dafür bekamen wir zuallererst eine Sicherheitseinweisung und die nötige Schutzausrüstung wie Splitterschutzbrille und Gehörschutz. Dann wurde das Gerät in der Funktion erklärt und die einzelnen Teile wurden benannt. Nach der Einweisung wurde uns wieder ein Lehrlingspate zur Seite gestellt, der bei der praktischen Umsetzung half. Auf den Bildern kann man uns bei unseren ersten vorsichtigen Arbeiten an der Drehmaschine sehen.

KFZ Werkstatt

Die KFZ-Mechaniker und -Mechatroniker werden ebenfalls am BBZ in Schleswig ausgebildet. Ihr Ausbilder Herr Thoms lud uns zu einem Workshop ein, bei dem er sämtliche Fragen rund um das Auto beantwortete. Er erklärte die verschiedenen Autoteile, deren Aufgaben und Funktion. Am Ende des Workshops durften wir in seiner Werkstatt noch einmal selbst Hand anlegen. Viele Teile am Auto wurden genauer erklärt, wie zum Beispiel die Bremsen, die Servolenkung oder das Differentialgetriebe. Auch auf spezielle Werkzeuge aus der KFZ Werkstatt wurde näher eingegangen. Auf den Bildern ist zu sehen ,wie die Schülerinnen und Schüler an einem Auto die Reifen wechseln. Dabei benutzen sie spezielles Werkzeug, wie zum Beispiel einen Druckluft-Schlagschrauber oder einen Drehmomentschlüssel. Das Wissen aus der KFZ Werkstatt können die Schülerinnen und Schüler sehr  gut anwenden, wenn sie später einmal ein Praktikum beim Reifenhändler oder in einer KFZ -Werkstatt absolvieren wollen.